Herr Schmidt, Sie haben Vers-Kompass im Jahr 2017 gegründet und Ihren Weg konsequent verfolgt. Wie ist das Unternehmen heute aufgestellt?

Viele haben mich und mein Konzept zunächst belächelt. Heute habe ich mit der Vers-Kompass GmbH ein höchst erfolgreiches Unternehmen im Finanz- und Versicherungsbereich aufgezogen. Gemeinsam mit meinem Geschäftspartner Sandro Scheffler beschäftige ich aktuell 13 Mitarbeiter und konnte über 75 Vertriebspartner ins Boot holen. Das Besondere daran: Die meisten von ihnen sind unter 30 Jahre alt und agieren digital first. Die Idee dahinter: Wir stellen den Vermittler mit seinem persönlichen Know-how in den Mittelpunkt und verbinden das mit praktischer Umsetzung. Außerdem arbeiten wir nach einheitlichen Standards, die es den Maklern ermöglichen, sich freier zu entfalten. Denn sie müssen sich über das ganze Drumherum keine Gedanken machen. Das übernehmen wir. Und das Konzept geht auf. Unsere Kompass Gruppe wächst in rasantem Tempo und kann stetig neue, junge Talente an sich binden.

Wie finden Sie junge Mitarbeiter und wie gelingt es, diese jungen Talente langfristig ans Unternehmen zu binden?

Ganz einfach: Mit Erfolg und Ehrlichkeit. Jahrelang war es bei uns in der Branche normal, dass große Versprechungen im Vorhinein gemacht wurden und im Nachhinein keine Ergebnisse bei den Vertrieblern, Vermittlern und Co. ankamen. Wir gehen einen anderen Weg, indem wir echte, messbare Ergebnisse liefern und so unsere Partner an das Unternehmen binden. Es gibt keinen Grund ein Umfeld zu verlassen, das den eigenen Erfolg vergrößert. Den größten Teil der Berater, Vermittler und Experten haben wir über digitale Wege gewonnen, sowohl durch organische Anfragen als auch durch Werbeanzeigen. Wir sind präsent, verfügbar und sprechen Themen an, die in unserer Branche eher Tabuthemen sind. Das wirkt.

Sie haben ein relativ junges Team. Wie schwierig ist es, gerade jüngere Menschen für eine Branche zu gewinnen, die bei Berufsanfängern nicht unbedingt ganz oben auf der Wunschliste steht?

Mit einem Altersdurchschnitt von 28 Jahren sind wir eines der jüngsten Unternehmen der Branche. Junge Menschen für eine totgesagte Branche zu begeistern ist nicht einfach, aber wir versuchen nicht nur modern und fresh zu wirken, sondern wir sind es auch. Ein Geheimrezept gibt es nicht, aber sowohl unsere Kommunikation als auch die Gestaltungsmöglichkeiten in unserer Gruppe sind innovativ und modern. Das zieht die richtigen Talente an. Unsere Unternehmen sind in Teams organisiert, in denen junge Menschen sich von Beginn an einbringen können. Eine Art Zukunftscampus. Egal ob für einzelne Projekte wie www.missionlebensversicherung.de oder große Kampagnen: Wir nehmen jeden mit auf die Reise und lassen junge Leute lenken.

Nun machen Offenheit und Modernität allein keinen guten Vertriebler aus.

Welche Eigenschaften sollte man Ihrer Erfahrung nach mitbringen, um langfristig in der Branche erfolgreich zu sein?

Das mit Abstand Wichtigste, was ein Vertriebler können muss, um in den nächsten Jahren erfolgreich zu sein, ist der strukturierte und prozessierte Verkauf. Ergebnisse und Umsätze dürfen nicht nach dem Zufallsprinzip erfolgen. Ein erfolgreicher und guter Verkäufer benötigt Übersicht, Direktheit und einen klaren, immer wiederkehrenden Ablauf. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umsetzung. In unserer Branche gibt es tausende Weiterbildungsmöglichkeiten, jedoch bringen diese einem nichts, wenn man das Erlernte nicht sinnvoll in der Praxis einsetzt. Wissen ist gut – angewandtes Wissen ist besser.

Last but not least sind für den Gründer Fokus und Positionierung wichtig. Zur erfolgreichen Kundengewinnung gehören die Themen Sichtbarkeit und Vertrauen unweigerlich dazu. Dafür benötigt der erfolgreiche Vermittler von morgen einen klaren Fokus auf sein Zielprodukt oder seine Zielgruppe.

Welchen Stellenwert hat aus Ihrer Sicht neben den digitalen Kompetenzen und dem nötigen Fachwissen die Persönlichkeit, gerade auch im Hinblick auf die Beratung?

Persönliche Eigenschaften sind häufig ausschlaggebender für echten Erfolg als Fachkompetenzen. Fachwissen ist mithilfe unserer digitalen Lernplattform und konstruktivem Feedback kinderleicht erlernbar. Und was die Digitalisierung angeht: Hinter diesem Zauberwort steckt für die Versicherungsbranche viel mehr, als man vielleicht denken würde. Ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter der Digitalisierung und glaube fest daran, dass sich durch neue Technologien einiges verändern wird. In der Versicherungsbranche ist ein Hybridmodell die Zukunft. Die Digitalisierung vereinfacht den Arbeitsablauf, die Kommunikation und den Service. Der Berater bringt die menschliche Komponente ein. Ohne die wird es auch in einer digitalen Zukunft nicht funktionieren. Dafür ist Beratung zu vielschichtig, davon bin ich überzeugt.

Sie bezeichnen sich als Verfechter der Digitalisierung. Viele ihrer Maklerkollegen sind in Sachen Digitalisierung noch zurückhaltend. Wo sehen Sie Hemmschwellen?

Obwohl es mittlerweile so einfach sein könnte, trauen sich viele Makler immer noch nicht, den Schritt in die digitale Zukunft zu gehen. Ich glaube, viele wissen zunächst nicht, wie sie den Schritt in das digitale Umfeld machen sollen und verharren dann in einer passiven Rolle. So kann sich natürlich nichts ändern. Einige kommen einfach auch nicht mehr hinterher, da sich der Markt rasant entwickelt. Außerdem gibt es in unserer Branche kaum Beratungs- und Schulungsmöglichkeiten für digitale Vertriebsmethoden. Hier ist eine riesige Lücke vorhanden, die geschlossen werden muss. Daran arbeitet die Kompass Gruppe.
Source: ImmoCompact