Wohnimmobilien in attraktiven Lagen sind gefragt. Das Angebot kann die Nachfrage nicht decken. Begehrt sind derzeit insbesondere Häuser mit großzügigen Außenflächen. Doch vor allem im städtischen Raum sind Ein- und Zweifamilienhäuser eher Mangelware. Aufgrund der hohen Nachfrage steigen nicht nur die Preise, sondern die Angebot sind auch nicht so lange auf dem Markt. Wie eine aktuelle Online-Umfrage des Maklerunternehmens VON POLL IMMOBILIEN zeigt, sind sowohl die Angebotszahlen als auch die Vermarktungsdauer bei Ein-und Zweifamilienhäusern rückläufig.

„Die starke Nachfrage nach Wohnimmobilien führt in vielen Regionen Deutschlands zu einem reduzierten Angebot. Zwar gibt es auch hier regionale Disparitäten, aber vor allem im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnen wir innerhalb des vergangenen Jahres weniger Immobilien auf dem Markt“, erklärt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN. Diese Entwicklung bestätigt auch in etwa jeder Zweite der befragten Immobilienexperten (52%), wohingegen 48% keine Veränderung beobachten.

Angebotszahlen teilweise um 25% gesunken

Bei mehr als einem Drittel der befragten Immobilienexperten (34,2%) haben sich die Angebotszahlen für Ein- und Zweifamilienhäuser in den vergangenen n zwölf Monaten um 25% oder mehr verringert. Bei weiteren 22,5% beträgt der Rückgang etwa ein Fünftel. 18,3% der Immobilienmakler gaben an, dass die Angebote um 15% gesunken sind, während 19,2% von einer Abnahme um 10% berichteten. Immerhin 5,8% der Befragten verzeichneten aktuell ungefähr 5% weniger Häuser auf dem Markt.

Unsicherheiten bei Verkäufern, gestiegene Nachfrage bei Käufern

Den Rückgang der Angebotszahlen bei Ein- und Zweifamilienhäusern führen die befragten Immobilienexperten auf verschiedene Ursachen zurück. So sehen die meisten von ihnen derzeit Unsicherheiten bei Eigentümern, die sich die Frage stellen, ob sie ihr Haus gerade jetzt verkaufen sollen. Viele Befragte führen das verringerte Angebot aber auch auf die gestiegene Nachfrage zurück. Allerdings sagen etliche befragte Makler auch, dass die Sorge vor einer weiteren Inflationsentwicklung Eigentümer zögern lässt, zu verkaufen und Häuser folglich nicht auf den Markt kommen.

„Die Pandemiesituation und deren wirtschaftliche Auswirkungen haben die Menschen mehrheitlich verunsichert. In Bezug auf den Immobilienmarkt zögern einige Eigentümer einen Verkauf aus den unterschiedlichsten Gründen hinaus“, sagt Ritter. Dabei könnten Eigentümer aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnimmobilien momentan höchste Preise erzielen und das vielerorts in einem kürzeren Vermarktungszeitraum als noch vor der Pandemie, so Ritter weiter.

Angebote nicht mehr so lange auf dem Markt

Attraktive Immobilien in beliebten Lagen bleiben nicht lange am Markt, wie auch die Umfrage zeigt: Demnach beobachtet mit 68% die Mehrheit der befragen Immobilienexperten eine verkürzte Vermarktungsdauer bei bei Ein- und Zweifamilienhäusern in den vergangenen zwölf Monaten. 13,9% der Befragten geben an, dass Häuser derzeit in weniger als einem Monat den Besitzer wechseln. Bei knapp jedem viertem Immobilienmakler dauert der Verkauf eines Ein- oder Zweifamilienhauses aktuell ungefähr einen Monat. Fast jeder dritte der Befragten verkauft Ein- und Zweifamilienhäuser nach zwei Monaten. Ein Fünftel der Experten nennt eine Verweildauer der Objekte von durchschnittlich drei Monaten, wohingegen bei 8,6% die Vermarktung etwa vier Monate oder länger dauert.

Knappes Angebot sorgt für kürzere Verweildauer am Markt

Einigkeit herrscht unter den Immobilienexperten darüber, dass das knappe Angebot auf dem Immobilienmarkt für die aktuell verkürzte Vermarktungsdauer bei Häusern verantwortlich ist. Aber auch die Tatsache, dass Immobilien als krisensichere und stabile Wertanlage gelten, sehen die Befragten als Grund. Das derzeitige niedrige Zinsniveau sowie die guten Finanzierungsmöglichkeiten tragen den Immobilienexperten zufolge ebenfall zur verkürzten Vermarktungsdauer bei. (tk)

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Source: ImmoCompact