Ein Beitrag von Kai Kuklinski, Vertriebsvorstand AXA Konzern AG
So mancher Makler mag bei seiner ersten Beschäftigung mit Besoldungsgruppen, Beamtenlaufbahnen, Zulagen und Dienstverhältnissen denken: „ÖD – oje!“ Denn Beamter ist nicht gleich Beamter bzw. Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes. Die Zielgruppen sind sehr divers, unterscheiden sich beispielsweise nach Bundesland, Laufbahn und Segment (z. B. innere Sicherheit und Bildung). Viele fachliche Voraussetzungen und Regularien ändern sich dynamischer als bei Mitarbeitenden der Privatwirtschaft. Vor allem bei Fokusbedürfnissen wie Dienstunfähigkeit, Diensthaftpflicht, Beihilfe und Heilfürsorge. Damit keine Versorgungslücken für die Versicherten entstehen, müssen zum Beispiel jedes Jahr mehrere hundert Beihilfeänderungen im Tarifwerk und bei der Beratung abgebildet werden.
Kompliziert, aber attraktiv
Klingt kompliziert. Ist es auch. Dabei sollte aber ein entscheidender Punkt nicht aus dem Blick geraten: Auch wegen der hohen Kundenloyalität ist der öffentliche Dienst für Makler und Versicherer ein äußerst attraktives Betätigungsfeld. Darüber hinaus steht er vor fundamentalen Herausforderungen und hat gerade in Krisenzeiten seine Leistungsfähigkeit und Bedeutung für ein funktionierendes Staatswesen bewiesen.
Die Zielgruppe ÖD ist ein Wachstumsmarkt! Seit Jahren steigt die Zahl der Beamten und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst in Deutschland. Rund 5 Millionen Menschen waren 2020 in diesem Sektor beschäftigt – 83.200 mehr als im Jahr zuvor, ein Plus von 1,7%. Einige Segmente legten besonders stark zu, etwa die Polizei (+2,1%). Von 2010 bis 2020 stieg die Zahl der Polizistinnen und Polizisten in Deutschland sogar um 11% (33.300 Personen).
Die Zahl der Neueinstellungen – und damit der möglichen Neukunden – dürfte auch wegen der demografischen Entwicklung hoch bleiben. Bis 2030 werden dem Deutschen Beamtenbund zufolge rund 1,3 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in den Ruhestand gehen. Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind eine solvente Zielgruppe mit hoher Arbeitsplatzsicherheit. Das macht den Bereich zu einem attraktiven Arbeitgeber für junge Menschen, wie auch intensive Marktforschung im Auftrag der DBV ergeben hat. Zahlreiche qualitative und quantitative Untersuchungen und Befragungen bestätigten darüber hinaus, dass der Beratungsbedarf hoch ist. Jeder Zweite fühlt sich in Versicherungs- und Vorsorgefragen tendenziell überfordert, schätzt aber die hohe Bedeutung dieser Themen richtig ein.
Denn die drohende Versorgungslücke ohne eigene Absicherung steigt. Beamte tragen oft besondere berufliche Risiken. Gerade junge Beschäftigte, die noch auf Widerruf oder Probe verbeamtet sind, müssen selbst vorsorgen. Auf eine Absicherung der Dienstunfähigkeit durch den Dienstherrn können sie erst nach Verbeamtung auf Lebenszeit und erfüllter 60-monatiger Wartezeit zählen.
So einfach kann der Einstieg sein
Die Geschäftsmöglichkeiten sind also gut, die Zielgruppe attraktiv und im Wachstum begriffen. Wie kann die Einstiegshürde trotz der hohen Komplexität nun am besten überwunden werden? Extrem hilfreich ist ein starker Partner mit viel Erfahrung und Fachwissen, der hilft, eigene Kompetenzen aufzubauen, eine Schneise des Verständnisses durch den Verwaltungsdschungel zu schlagen – und vor möglichen Fehlberatungen aus Mangel an Detailkenntnis bewahrt.
Mit rund 150 Jahren Erfahrung ist die AXA-Marke DBV der führende Spezialist für den öffentlichen Dienst und vereint alle Kompetenzen, um Kunden ganzheitlich und spezifisch abzusichern. Zudem verfügt die DBV über vielfältige Kooperationen und Zugangswege und ist seit vielen Jahren enger Partner der Gewerkschaften und Verbände des öffentlichen Dienstes. Die DBV versteht diese Zielgruppe, verfolgt eng die Entwicklungen und spricht die Sprache des öffentlichen Dienstes. Damit hilft sie interessierten Vermittlern, mehr Einfachheit in das komplizierte Gebilde ÖD zu bringen.
Ein entscheidender Baustein ist die Befähigung der Vermittler durch den Aufbau eigenen Spezialwissens. Die DBV bietet dazu nicht nur Unterstützung durch Spezialisten für Vertriebspartner, sondern auch erfolgreiche Qualifizierungsangebote wie die ÖD-Zertifizierung für Makler, an der bereits tausende Vermittler teilgenommen haben. In den Kursen wird wertvolles Basiswissen über Struktur und Regularien des ÖD-Marktes vermittelt. Allein 2020 wurden fast 500 Zertifizierungen und rund 140.000 IDD-Minuten erreicht. Hinzu kamen fast 30 Online-Seminare mit rund 5.000 Teilnehmern und 230.000 IDD-Minuten.
Digitaler Vorreiter in der ÖD-Beratung
Dank verschiedenster Instrumente nimmt die traditionsreiche DBV die Rolle eines digitalen Vorreiters ein. Der eigens entwickelte ÖD-Navigator ermöglicht einen einfachen Weg durch unübersichtliche Verwaltungsvorschriften. Wesentliche Daten und spezifische Segmentinformationen müssen nur einmal erfasst werden und dienen im Anschluss als Basis für die technologisch gestützte, aber individuelle Berechnung. Der ÖD-Navigator gleicht die Daten automatisch mit den relevanten Rahmenbedingungen (z. B. spezifische Regularien des jeweiligen Bundeslandes) ab. So ermöglicht die digitale Unterstützung eine einfache, kompetente und haftungssichere Beratung.
Durch engen Kontakt zu Berufsverbänden und Gewerkschaften der Zielgruppe, die einen äußerst hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad aufweist, gibt es einen engen Austausch mit den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Ein eigener ÖD-Beirat begleitet die DBV in wesentlichen Fragen der Weiterentwicklung ihres Angebotes.
Qualifizierung ohne Qual
Es gibt vielfältige Routen für einen gelungenen Einstieg ins ÖD-Geschäft. Mit eigenem Fachwissen durch Qualifizierungsangebote, einem spezialisierten Partner an der Seite und Vereinfachung komplizierter Prozesse durch digitale Beratungstechnologie können interessierte Makler im ÖD-Geschäft erfolgreich sein. Die hohe Komplexität sollte niemanden abschrecken. Gut strukturierte und aufbereitete Seminare ermöglichen eine Qualifizierung ohne Qual. Für diesen ersten Schritt braucht es nur Interesse an der Zielgruppe – und den Willen zur kontinuierlichen Weiterbildung.
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Bild oben: © Wolfilser: Porträtfoto: © AXA
Source: ImmoCompact