Mit rund 34 Millionen Haustieren rangiert Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz 2, was die Anzahl der Haustiere betrifft. Die Corona-Pandemie hat den Trend zum tierischen Mitbewohner weiter befeuert. Wie eine aktuelle Forsa-Umfrage der Gothaer zeigt, hat sich mehr als jeder vierte Haustierbesitzer in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten ein neues Tier zugelegt. Die Katze ist dabei das beliebteste Haustier der Deutsche. Der Umfrage zufolge leben 21% der Befragten mit einer oder mehreren Katzen zusammen. Auf Rang 2 folgen Bello, Waldi & Co.: In 18% der Haushalte finden sich einer oder gleich mehrere Hunde. Kleinnager, Vögel und Reptilien sind nicht ganz so häufig vertreten: Kleinnager leben bei 4%, Vögel bei 3% der Befragten. Insgesamt gibt es in 40% der bundesdeutschen Haushalte mindestens eines der genannten Haustiere.

Für den Fall der Fälle abgesichert

Ob wegen einer Impfung, zur Vorsorge oder weil der tierische Mitbewohner erkrankt ist: Hin und wieder muss der Besuch beim Tierarzt einfach sein. Rund drei Viertel der befragten Hundebesitzer (72%) gehen bis zu drei Mal pro Jahr zum Tierarzt, 2018 waren es sogar 79%. Fast jeder fünfte Hundebesitzer (19%) besucht öfter als drei Mal pro Jahr den Veterinär. Die große Mehrheit geht also in regelmäßigen Abständen zum Tierarzt.

Tierarztkosten läppern sich

Die Kosten für den Tierarzt können sich schnell summieren. Der t Forsa-Befragung zufolge gibt jeder zweite Hundebesitzer pro Jahr etwa 100 bis 500 Euro für Tierarztbesuche aus. Jeder fünfte Hundebesitzer hat im vergangenen Jahr sogar 500 Euro oder mehr für Tierarztbesuche aufgewendet. „Notwendige Vorsorgeleistungen für Impfungen und Entwurmungen erzeugen regelmäßige Kosten. Weitere, ungeplante Behandlungen wie beispielsweise die aufwendige Therapie eines schweren Magen-Darm-Infektes können mehrere Hundert Euro kosten“, erklärt Christian Prachar, Tierarzt und Produktmanager Tierkrankenversicherungen bei der Gothaer. „Für Hunde ist eine Tierkrankenversicherung daher besonders empfehlenswert, weil der technische Fortschritt und die Möglichkeiten der Tiermedizin sich oftmals nicht mehr deutlich von der Humanmedizin unterscheiden. Und damit sind eben auch höhere Kosten verbunden“, so Prachar weiter.

Wachsende Nachfrage nach Tierkrankenversicherungen

Haben 2018 noch 15% der befragten Hundebesitzer eine Tierkrankenversicherung abgeschlossen, sind es laut Forsa jetzt bereits 19%. Davon haben sich 12% für eine OP-Kostenversicherung entschieden, für eine Tierkrankenversicherung mit Vollkrankenschutz 7%. „Wer für seinen Hund die bestmögliche Behandlung wünscht, wird nicht selten mit hohen Tierarztrechnungen konfrontiert, die aus eigener Tasche möglicherweise nicht zu bezahlen sind. Passiert beim Spielen ein Unfall und der Hund erleidet beispielsweise einen Kreuzbandriss, sind schnell mehr als 2.000 Euro fällig. Solche Operationen sind natürlich nicht planbar – umso überraschender kommen dann auch die entstehenden Kosten auf die Besitzer zu“, weiß der Gothaer Experte.

Neben der Krankenvollversicherung sei auch eine OP-Versicherung für Hunde sehr ratsam, und zwar unabhängig vom Lebensalter des Tieres, denn: „Notwendige Operationen fallen vor allem bei jungen Hunden unter zwei Jahren und dann wieder bei älteren ab etwa sechs oder sieben Jahren an. Bei den jüngeren handelt es sich häufig um Verletzungen, zum Beispiel durch Unfälle, während ältere Hunde öfter von Tumoren betroffen sind“, erläutert Prachar.

Mit einer Tierhaftpflicht als Hundehalter auf der sicheren Seite

Haustiere können auch Schäden verursachen. Die meisten Tierhalter sichern sich mit einer Tierhalterhaftpflichtversicherung ab. In einigen Bundesländern ist sie sogar gesetzlich vorgeschrieben. Wie die Forsa-Umfrage zeigt, haben drei Viertel der Hundebesitzer für ihren Hund eine solche Police abgeschlossen. 14% der Hundebesitzer geben in der Befragung an, dass ihr Hund bzw. einer ihrer Hunde schon einmal einen Schaden verursacht hat. Davon lag der entstandene Schaden bei über einem Viertel der Hundebesitzer im Bereich zwischen 500 und 10.000 Euro. Einen Schaden zwischen 100 und 500 Euro entstand in 39% der Fälle, bei mehr als einem der Drittel blieb der verursachte Schaden unter 100 Euro.

Für Katzen dagegen braucht es keinen speziell Haftpflichtpolice. Anders als Hunde sind sie automatisch über die Privathaftpflicht mitversichert. (tk)

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Source: ImmoCompact