Während jede fünfte Finanzierung bei Interhyp von einem Mann alleine abgeschlossen wird, steht nur hinter einer von zehn Finanzierungen eine alleinfinanzierende Frau. Rund 70% der Finanzierungen werden von mehreren Antragstellern abgeschlossen, meist sind das Paare. Im Gender-Pay-Gap, also dem Gehaltsunterschied, sieht der Baugeldvermittler Interhyp einen der Hauptgründe für diesen Unterschied. „Wir unterstützen jedes Jahr viele Tausend Frauen dabei, sich den Traum von der eigenen Immobilie zu erfüllen. Dennoch finden sich unter den Alleinfinanzierenden noch deutlich weniger Frauen als Männer“, erklärt Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr. Das sei schade, denn die Immobilie ist ein wesentlicher Faktor für den Aufbau von Vermögen und für die private Altersvorsorge.

Alleinfinanzierende Frauen erwerben eine Immobilie meist später als Männer, die allein finanzieren. Laut Auswertung von Interhyp beträgt das Alter von Frauen bei der Antragstellung für eine Immobilienfinanzierung im Schnitt 41,6 Jahre. „Aufgrund der Gehaltsunterschiede können Frauen in der Regel erst später in den Immobilienmarkt einsteigen“, sagt Mirjam Mohr.

Monatlich Kreditrate bei Frauen meist geringer

Mit einem niedrigeren Durchschnittsgehalt fällt auch die monatliche Kreditrate bei Frauen in der Regel geringer aus (799 Euro zu 881 Euro). Für eine höhere Darlehenssumme müssen Frauen mehr Eigenkapital einbringen: Im Jahr 2020 waren das bei den alleinfinanzierenden Frauen im Schnitt 112.000 Euro, bei Männer betrug das Eigenkapital durchschnittlich 107.000 Euro.

Frauen kaufen häufiger zur Eigennutzung

Ihre Immobilie lassen sich Frauen im Schnitt 347.000 Euro kosten. Das ist etwa 5% weniger als bei alleinfinanzierenden Männern. Während Frauen etwas häufiger in eine Eigentumswohnung investieren als Männer (63% bzw. 60%), nutzen sie die Immobilie aber auch in den meisten Fällen für sich. Lediglich ein Drittel der weiblichen alleinfinanzierenden Käuferinnen vermieten die erworbene Immobilie dann als Kapitalanlage. Bei den Männern sind es mit 42% deutlich mehr. „Frauen kaufen ihre Immobilie meist, um selbst darin zu wohnen – sie wollen sich damit ein eigenes Zuhause schaffen. Das ist ein wesentlicher Schritt zur privaten Altersvorsorge. Seltener als Männer ziehen sie die Immobilie als Kapitalanlage in Betracht. Dabei ist auch dies eine Chance zum Vermögensaufbau“, so Mohr.

Mehr Frauen als gedacht könnten sich auch alleine eine Immobilie kaufen. Die würden die Interhyp-Zahlen deutlich zeigen. Leider sei vielen gar nicht klar, was sie alles alleine schaffen könnten und welche Möglichkeiten sie hätten. (tk)

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Source: ImmoCompact