Die auf Transformation und Digitalisierung in der Bau- und Immobilienbranche spezialisierte blackprintpartners GmbH (blackprint) mit Sitz in Frankfurt am Main hat einen zweiten PropTech Start-up-Report vorgelegt. Demnach bestätigt sich der Trend der ersten Ausgabe des Berichts von September 2021: Das vergangene Jahr bescherte den PropTechs eine Rekordsumme an eingesammelten Investitionen: Das Finanzierungsvolumen lag bei rund 666 Mio. Euro. Im Jahr 2020 betrug es noch as Finanzierungsvolumen noch bei rund 270 Mio. Euro.
Vom Nice-to-have zum Must-have für Immobilienkonzerne
„Die unglaubliche Menge investierter Mittel ist ein deutliches Signal an den Markt: PropTech ist von einem Nice-to-have zu einem Must-have für Immobilienkonzerne geworden. Es befindet sich zunehmend mehr Wagniskapital im Umlauf. Das ermöglicht es vielen Innovationstreibern, ihre Unternehmen erfolgreich am Markt zu platzieren und die Finanzierung für die ersten Jahre zu sichern“, erklärt Sarah Maria Schlesinger, Managing Partner bei blackprint.
PropTech-Hochburg Berlin
Insgesamt sind in der DACH-Region aktuell 881 Start-ups der Bau- und Immobilienbranche aktiv. Davon sind 151 in der Schweiz ansässig und 76 in Österreich. Mit 654 PropTechs verzeichnet Deutschland den deutlich größten Anteil junger Immobilienunternehmen, die eine digitale Lösung anbieten. Mit 196 sind die meisten PropTechs in Berlin zu finden. Auf dem 2. Platz rangiert Bayern mit 126. Diese beiden Bundesländer verbuchen zusammen mit Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg auch zahlreiche Neugründungen. In den anderen zehn Bundesländern hat sich laut PropTech Start-up-Report in den vergangenen drei Jahren die Anzahl der PropTechs lediglich um zwölf erhöht.
In diesen Bereich floss das meiste Kapital
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, entfielen von den 666 Mio. Euro Investitionsvolumen unterschiedlich große Anteile auf die einzelnen Lebenszyklusphasen von Immobilien. Das meiste Kapital haben Unternehmen eingesammelt, die digitale Lösungen für das Betreiben und Verwalten von Gebäuden anbieten. Rang zwei belegt der Bereich Planen, Bauen und Refurbishment. Sarah Schlesinger erläutert hierzu: „Speziell in diesen beiden Bereichen ist der Grad der Digitalisierung noch sehr gering. Unternehmen, die bisher alles manuell abwickeln oder bestenfalls mit Excel-Tabellen arbeiten, stehen vor einem hart umkämpften Wettbewerb. Denn PropTechs, die automatisierte Lösungen anbieten, können zukünftig effizienter, kostengünstiger und im Zweifel auch mit besseren Ergebnissen den Markt beleben.“
Finanzierungsvolumen dürfte 2022 weiter wachsen
Für 2022 geht blackprint von einem weiteren Anstieg der Investitionen in PropTechs aus. Der Druck auf die Bau- und Immobilienbranche sei durch die ESG-Regulatorik und die Anforderungen zur Dekarbonisierung deutlich gestiegen. „Für PropTechs bietet der aktuelle Druck eine riesige Chance. Der PropTech Start-up-Report zeigt klare Entwicklungen auf: Mit dem steigenden Wagniskapital gehen erste Anzeichen der Konsolidierung des Sektors in Form von negativem Wachstum bei den Neugründungen und nicht mehr sprunghaftem Anstieg der PropTech-Anzahl insgesamt einher“, so Schlesinger abschließend.
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Source: ImmoCompact