Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon hat Ergebnisse einer Online-Umfrage zur Altersvorsorge veröffentlicht. Über 2.000 Personen wurden Ende Oktober und Anfang November befragt, welche Erwartungen sie an die neue Bundesregierung in diesem Zusammenhang haben. Durchgeführt wurde die Umfrage von der YouGov Deutschland GmbH. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Beamte und Selbstständige sollten einbezogen werden

Befragt zur Rentenfinanzierung der neuen Bundesregierung, halten es 37,5% für sinnvoll, dass Beamte und Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Jedoch gehen nur 21,6% davon aus, dass dies auch geschehen wird. Weiterhin wünscht sich ca. ein Viertel (26,1%) eine Erhöhung der staatlichen Zuschüsse zur Rentenkasse. Hier erwarten 20,4%, dass dies eintrifft. Das Renteneintrittsalter auf über 67 Jahre zu erhöhen, sehen nur wenige (4,7%) als sinnvoll und richtig an, während aber rund ein Fünftel (20,3%) erwartet, dass es trotzdem dazu kommt. Viele wünschen sich außerdem, dass die private Vorsorge gestärkt und z. B. ein Staatsfonds nach schwedischem Vorbild eingeführt wird.

Viele sehen keine Handlungsmöglichkeiten

Über die Hälfte (57%) der Befragten sieht entweder keine Handlungsmöglichkeiten oder weiß nicht bzw. macht keine Angabe dazu, wie sie persönlich auf mögliche Entwicklungen zur Finanzierung der Rente reagieren wird. Einige möchten bAV-Angebote intensiver nutzen bzw. die Altersvorsorge verstärken. 17,5% geben an, bereits ausreichend vorgesorgt zu haben.

Zu geringes Einkommen?

Weshalb sehen viele keine Möglichkeit, in Sachen Altersvorsorge selbst etwas zu unternehmen? Über die Hälfte (52,8%) glaubt, ihr Einkommen reiche dafür nicht aus. Dem widerspricht Angelika Brandl, Partnerin bei Aon: „Viele wissen offensichtlich nicht, dass es auch mit geringem Einkommen möglich ist, wirksam vorzusorgen. Insbesondere die bAV bietet gute Möglichkeiten, mit kleinen Eigenbeiträgen die Absicherung im Alter zu verbessern. Diese werden durch gesetzlich geregelte Zuschüsse sowie oftmals durch freiwillige Arbeitgeberzuschüsse erhöht.” Die Expertin sieht hier Handlungsbedarf bei der neuen Bundesregierung.

Vorsorge zu unsicher und nicht ausreichende Informationen

Weitere Gründe nennt Axel Paul, Principal bei Aon: „Laut Umfrage sind für 25% der Befragten die Möglichkeiten der Vorsorge zu unsicher oder es fehlen ihnen ausreichende Informationen. Die Möglichkeiten, die moderne betriebliche Altersversorgungslösungen bieten, sollten daher besser kommuniziert werden.” (lg)

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Source: ImmoCompact