Hallo, Hava. Aktuell bist du ja wirklich überall am Start. Neben deinem Blog und Gastauftritten in den Medien hast du jetzt auch noch eine Kolumne in der NZZ. Bleibt dir da noch genug Zeit für deine Kunden?

Zeitmanagement ist das A und O. Ich widme den Großteil meiner Zeit meinen Kunden und der Femance Community. Wichtig ist, dass man Prioritäten setzt und sich dafür dann auch die entsprechende Zeit einteilt. Da ich aktuell die einzige Betreuerin und Beraterin für all unsere Kunden bin, plane ich hierfür natürlich auch die meiste Zeit ein. Ohne Unterstützung wäre das so nicht möglich. Im Marketing und im Backoffice habe ich diese Unterstützung. Und auch für unsere Kunden wird es an der Beraterfront ab Dezember mit einer neuen tollen und erfahrenen Mitarbeiterin Unterstützung geben. Da freue ich mich schon drauf!

Und ein Buch hast du auch noch geschrieben. Was hat dich dazu motiviert?

Mein Ziel ist es, dass sich wirklich jeder in Deutschland mit seinen eigenen Finanzen auseinandersetzt. Wir verbringen alle sehr viel Zeit damit, Geld zu verdienen und unseren Lebensstandard zu sichern, aber viel zu wenig Zeit, um uns mit den persönlichen Finanzen auseinanderzusetzen – obwohl sie elementarer Bestandteil unseres Lebens sind. Wir beschäftigen uns viel zu wenig mit wirtschaftlichen Zusammenhängen, unserem Finanzsystem, Versicherungen und Vermögensaufbau. Der Staat bietet eine gewisse Grundsicherung, ja, aber auch wir müssen lernen, eigenverantwortlicher bei den Themen Finanzplanung und Vorsorge vorzugehen und zu verstehen, dass diese Eigenverantwortung eine Chance für uns sein kann. Finanzen aufräumen soll ganz normal werden. Selbst wenn man schlussendlich nicht alles selbst machen will mit den Versicherungen, Anlagen oder Immobilien, ist es sinnvoll, ein gewisses Grundverständnis mitzubringen, um mit Beratern auf Augenhöhe zu sprechen und einen Produktverkäufer von einem wirklichen Berater unterscheiden zu können. Genau diese Themen wollte ich mit meinem Buch adressieren und schon von jung auf ein positives Grundverständnis und die Lust am „Finanzen-Aufräumen“ mitgeben.

Mit deinem Unternehmen, der Yfinance GmbH, hast du dich auf Vorsorgelösungen spezialisiert. Wie hebt ihr euch von anderen Vorsorgespezialisten ab? Was macht ihr anders?

Wir bieten ein ganzheitliches und unabhängiges Konzept und sind wirklich am langfristigen Erfolg unserer Kunden interessiert. Wir holen sie durch die Wissensvermittlung ab. Wir bieten ihnen verständliche Inhalte, Veranstaltungen, digitale Lernformate, damit sie sich selbst informieren können und aufgeklärt in die Beratung kommen – was sich für den Kunden gut anfühlt und uns die Arbeit erleichtert. Der Kunde ist durch unsere Beratung in der Lage, Entscheidungen zu fällen. Er entscheidet, was für ihn am besten passt, weil er 100%-ig alles versteht. Wir empfehlen keine einzelnen Produkte, sondern durchleuchten Vor- und Nachteile, Unterschiede und nehmen die Einordnung in ein persönliches Gesamtkonzept vor. Der Kunde lernt mit uns gemeinsam, seine Ziele langfristig zu adressieren, und dabei verfolgen wir eben unsere eigenen „Money Kondo“-Prinzipien: langfristige und nachhaltige (Finanz-)Ordnungssysteme zu etablieren.

Durch unsere jährlichen Rebalancing-Gespräche bleiben die Kunden auch bei der Sache und können sich in unserer Community mit Gleichgesinnten austauschen und an exklusiven Formaten teilnehmen, die sich nicht nur um die Finanzen drehen, sondern auch verschiedene Aspekte einer nachhaltigen Lebensgestaltung adressieren.

Welche Rolle spielt Femance, dein preisgekrönter Blog, in deiner Unternehmensstrategie?

Mein Unternehmen Yfinance ist aus der positiven Resonanz auf meinen Blog entstanden, den ich während meiner Arbeit als Unternehmensberaterin bei KPMG gestartet habe. Durch meinen Blog stehen wir immer in Kontakt zu unseren Kunden und können sie über aktuelle Finanzthemen und finanziellen Fragestellungen aufklären. Hier bekomme ich auch viel Feedback dazu, was junge Leute und vor allem junge Frauen in den Bereichen Vorsorge und Vermögensaufbau umtreibt. Er ist ein Bindeglied zu unserem Unternehmen und erhöht natürlich auch dessen Reichweite. Femance ist aber nicht unser ausschließlicher Akquisekanal.

Auf Instagram habe ich gesehen, dass du auch über Kryptowährungen aufklärst. Empfiehlst du deinen Kunden, auch mit Bitcoin und Co. vorzusorgen?

Nein, nur im Rahmen des Vermögensaufbaus als Risikobeimischung für risikoaffine Anleger. Wir haben in diesem Jahr gesehen, wie volatil Kryptowährungen sein können. Diese Schwankungen kann man sich wie eine Achterbahnfahrt vorstellen, und Achterbahn fahren ist nicht jedermanns Sache. Im übertragenen Sinn bedeutet das, dass es bei der Risikotoleranz ganz auf die Persönlichkeit ankommt – genau das möchte ich meiner Community bei der Aufklärung über Finanzthemen mitgeben. Außerdem möchte ich auch die Funktionsweise unseres aktuellen Finanzsystems erklären und aufzeigen, wie neue Technologien wie die Blockchain das System verändern könnten.

Mehr zu Hava und Yfinance unter yfinance.me und femance.com.
Source: ImmoCompact