Hi, Timo, du bist also der Spezialist rund um Tauchversicherungen. Wie bist du zu dem Thema gekommen – aus persönlicher Begeisterung oder weil dir die Nische lukrativ erschien?
Hallo Tom, ich bin selbst seit über sieben Jahren leidenschaftlicher Taucher und habe recht schnell gemerkt, dass Tauchen und Versicherungen nicht gut zusammenpassen, weil hier zwei „Sprachen“ aufeinandertreffen. Keiner kümmerte sich um diese besondere Zielgruppe. Das wollte ich ändern und habe mich vor viereinhalb Jahren selbständig gemacht als Versicherungsmakler mit der Spezialisierung auf Hobby-Taucher.
Zwei Beispiele, um zu verdeutlichen welche Herausforderungen es gibt: Die Absicherung des Tauchers selbst und die seiner Ausrüstung. Tauchen wird als Risikosportart gesehen, wenn es tiefer als 40 Meter geht, oder ein paar „Besonderheiten“ wie beispielsweise Höhlen-, Wrack-, Nacht-, oder Eistauchen dazukommen, kann es schwierig werden, sich bei einem Lebensversicherer (Risiko-LV, BU, etc.) abzusichern.
Genauso sieht es mit der Ausrüstung aus, hier kommen schnell ein paar tausend Euro, bei fortgeschrittenen technischen Tauchern auch ein paar zehntausend zusammen.
Wenn man dann unterwegs ist, reicht die normale Hausratversicherung nicht mehr, um dieses Risiko abzudecken. Hier empfiehlt sich eine Allgefahrenversicherung die 24 Stunden am Tag, weltweit gilt. Das war auch das erste Sonderkonzept, welches ich mit einem Versicherer umgesetzt habe. Mittlerweile gibt es im privaten Bereich noch Konzepte in der Unfall- und Hausratversicherung.
Es war und ist ganz klar die persönliche Leidenschaft zum Tauchen weswegen ich mich mir diese Nische zu eigen gemacht habe. Ich habe für mich Hobby und Beruf verbunden.
Du vermittelst aber nicht nur Versicherungen für Hobbytaucher, sondern kümmerst dich auch um die Absicherung von Tauchbasen, -verbänden etc. Welche Deckungskonzepte kannst du diesen gewerblichen Kunden anbieten?
Ja, genau, ich sichere mittlerweile nicht nur die Taucher, sondern auch Tauchbasen, -verbände und Hersteller von Tauchequipment ab. Auch hier gibt es besonderen Absicherungsbedarf, weil das mehr sind als Ladengeschäfte. Da gibt es Kompressoren/Füllanlagen, es wird unterrichtet, sowohl Theorie, als auch im Wasser. Da gibt es angestellte Mitarbeiter und Freelancer – gerade zur Hauptsaison erhöht sich die Anzahl der Mitarbeiter häufig. Hier war mein Ziel, der Tauchbasis einen umfassenden Versicherungsschutz zu einem bezahlbaren Beitrag zu ermöglichen, der alle Besonderheiten mit einschließt und von den Verbänden anerkannt wird.
Ich habe ein spezielles, modulares Deckungskonzepte für Tauch-Basen und Tauch-Shops entwickelt, welches für Tauchbasen innerhalb Europas gilt. Ebenso Rahmenverträge für Tauchverbände, für die Tauchlehrer- und Tauchbasen-Haftpflichtversicherung. Des Weiteren gibt es noch ganz neu eine Auslandskrankenversicherung für Tauchlehrer, die weltweit und zeitlich unbefristet, lebenslang gilt.
Wie viele Mitbewerber hast du eigentlich in dieser doch recht speziellen Nische?
Mir ist kein Mitbewerber bekannt, der diese Nische vollumfänglich bedient, es gibt aber ein paar Kollegen und Versicherer, die etwas anbieten um die Tauchausrüstung abzusichern.
Und noch eine Frage zum Schluss: Welches war dein spektakulärstes Taucherlebnis — und vor allem wo?
Das ist wohl die schwierigste Frage und ich kann die Antwort nicht auf ein einziges Erlebnis begrenzen. Da gibt es mehrere und ich hoffe, dass noch viele dazukommen!
Auch wenn ich nicht der geborene Frühaufsteher bin, beim Tauchen finde ich Early-Morning-Dives sehr schön. Wenn du ins Wasser, ganz egal ob Meer oder See, gehst und abtauchst, schläft noch alles und so nach und nach werden die Fische aktiv und es kehrt Leben ein, das ist super! Und wenn dann noch Großfisch dabei ist…
Aber auch aus einer Höhle wieder rauszutauchen und am Ausgang die Sonnenstrahlen durchs Wasser brechen zu sehen, herrlich.
Source: ImmoCompact