Immobilien in den beliebten Ski-Regionen haben in Zeiten von Lockdown und Reisebeschränkungen deutlich an Attraktivität gewonnen. Demnach hat sich die Nachfrage nach Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern in den zehn größten Ski-Gebieten hierzulande stark erhöht, wie aus einer Analyse von ImmoScout24 zur Nachfrage- und Angebotspreisentwicklung hervorgeht. Hierfür wurden alle neu eingestellten Inserate in Deutschland und Österreich zwischen Januar 2020 und August 2021 berücksichtigt.
Mit leichter Verzögerung nach dem ersten Lockdown stieg die Nachfrage im Juni 2020 außerordentlich stark an. Von Mai bis Juli 2021 gingen 68% mehr Kontaktanfragen pro Inserat bei ImmoScout24 ein als zu Beginn des Jahres. Im Mai 2021 erreichte das Interesse an Kaufimmobilien seinen Höhepunkt und lag fast drei Mal so hoch wie ein Jahr zuvor, wie ImmoScout24 weiter mitteilt. Seitdem bleibt die Nachfrage auf diesem hohen Niveau.
Oberstdorf am gefragtesten
Am begehrtesten waren Kaufimmobilien in Oberstdorf, gefolgt von Garmisch-Partenkirchen und Feldberg im Schwarzwald. So war die Nachfrage in Oberstdorf von Mai bis August 2021 bis zu sechsmal so hoch wie im selben Zeitraum im Jahr 2019. Garmisch-Partenkirchen und Feldberg kamen zwar auf eine geringere absolute Anzahl an Kontaktanfragen, allerdings zeigte sich hier eine stärkere prozentuale Steigerung der Nachfrage. So wuchs das Interesse in Feldberg im genannten Zeitraum fast um das Achtfache und in Garmisch-Partenkirchen um das Sechsfache gegenüber der Zeit vor Corona.
Hohe Nachfrage lässt die Preise steigen
Die hohe Nachfrage hat ihren Anteil daran, dass die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Häuser in den zehn größten Ski-Gebieten Deutschlands in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugelegt haben. Präsentierten sie sich von Januar 2020 bis April 2021 noch weitestgehend stabil, erhöhten sie sich im Mai 2021 um knapp 20%.
Teures Pflaster Garmisch
Am tiefsten müssen Interessenten für die eigenen vier Wände in Garmisch-Partenkirchen in die Tasche greifen. Hier kletterten die Angebotspreise im Mai und Juni 2021 auf über 10.000 Euro pro Quadratmeter. Ein Jahr zuvor waren Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser mit durchschnittlich 7.500 Euro pro Quadratmeter noch rund ein Viertel günstiger. In Oberstdorf wuchsen die Angebotspreise innerhalb der letzten zwölf Monate um knapp 1.300 Euro pro Quadratmeter und liegen derzeit bei etwa 7.200 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht einer Zunahme von 22%. Die Skiregion Winterberg verzeichnete in diesem Zeitraum mit 47% den höchsten Preisanstieg.
„In Zeiten der zahlreichen Reisebeschränkungen und Beherbergungsverbote sind Kaufimmobilien in Deutschlands größten Ski-Gebieten gefragter denn je. Das spiegelt sich sowohl in der stark angezogenen Nachfrage als auch in den gestiegenen Angebotspreisen wider“, erklärt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Stabile Preise auf hohem Niveau in Österreich
Trotz pandemiebedingt schwacher Ski-Saison blieben die Angebotspreise für Kaufimmobilien beim österreichischen Nachbarn weitgehend stabil innerhalb der letzten zwei Jahre. Im Durchschnitt bewegten sich die Angebotskaufpreise für Eigentumswohnungen in den österreichischen Skiregionen aktuell bei 7.200 Euro pro Quadratmeter. Ausgenommen hiervor ist der Nobel-Skiort Kitzbühel. Hier legten die Angebotspreise für Immobilien von rund 11.000 Euro im Januar 2020 auf bis zu 16.900 Euro pro Quadratmeter in den Sommermonaten 2021 zu. In den Ski-Regionen Saalbach-Hinterglemm, Kaprun, Zell am See, Schladming und dem Brixental lagen die Preise in den Feriendomizile im August 2021 mit Werten von 6.200 bis 7.700 pro Quadratmeter deutlich günstiger. Die Nachfrage zeigt sich auch in der Alpenrepublik abgesehen von saisonalen Ausreißern zwischen Januar 2020 und August 2021 auf einem hohen Niveau.
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Source: ImmoCompact