In ihrem Bericht „Cities That Work 2021“ bewertet Allianz Real Estate London, Stockholm und Berlin als die drei besten Städte Europas, was die Investitionsmöglichkeiten auf dem Büromarkt angeht. Im Rahmen der Studie wurden 26 Top-Städte in Europa analysiert und dabei 20 eigene und externe Indikatoren berücksichtigt, die zur Erstellung von Strukturbewertungen für jede Stadt herangezogen werden. Die Rangliste wurde anhand von Daten aus sieben Kategorien erstellt, darunter Marktgröße, Ausgewogenheit des Büromarktes, das heißt prognostiziertes Mietwachstum in Verbindung mit geringer Volatilität, Wirtschaftskraft, Status als globale Stadt, Humankapital, Technologie und Konnektivität sowie ESG, wozu unter anderem sozialer Zusammenhalt, Korruptionsbekämpfung auf Stadtebene und Umweltaspekte zählen.
„Obwohl sich die Welt seit unserem letzten Bericht im Jahr 2019 radikal verändert hat, ist klar, dass Büros für europäische Arbeitskräfte nach wie vor von entscheidender Bedeutung sind, da sie Zusammenarbeit, Innovation und die Aufrechterhaltung der Unternehmenskultur fördern“, erklärt Dr. Megan Walters, Global Head of Research bei Allianz Real Estate. Dies werde die Nachfrage von Investoren und Nutzern nach großen, multikulturellen Städten wie Stockholm, Berlin und London unterstützen als internationale Zentren mit starken Strukturen.
London führt das Feld an
Trotz der Folgen von Brexit und der Corona-Krise nimmt London in der Rangliste deutlich die Spitzenposition ein und verweist die europäische Konkurrenz auf ihre Plätze. Im Ranking von 2019 lag London noch auf Rang 4. Die Hauptstadt Großbritanniens erhält in jeder Kategorie hervorragende Bewertungen und belegt sowohl beim Rang als Weltstadt als auch beim Arbeitskräfteangebot den 1. Platz. Die Metropolen an der Themse werde laut Analysten von Allianz Real Estate zudem überproportional vom Aufstieg des Tech-Sektors und dem prognostizierten Rückgang der Leerstandsquoten in den wichtigsten Bürogebäuden profitieren.
Stockholm auf dem Silberrang
Stockholm schneidet in den Kategorien Ausgewogenheit des Büromarktes, Wirtschaftskraft, Arbeitskräfteangebot, Technologie und Konnektivität sowie ESG am besten ab und sichert sich damit den 2. Rang. Die größte Stärke der schwedischen Hauptstadt ist laut Studie die Ausgewogenheit des Büromarktes. Stockholm hat auch das zweithöchste Mietwachstum.
Berlin erstmals vor München und Frankfurt
Die am besten bewertete deutsche Stadt heißt Berlin. Die Hauptstadt wird von Allianz Real Estate vor München und Frankfurt eingestuft. Als die am stärksten global vernetzte Stadt Deutschlands mit einer reichen Geschichte und einem Kulturangebot von Weltrang habe Berlin seine offenen Werte und seine Erreichbarkeit genutzt, um internationale Talente anzuziehen und einen wachsenden Tech-Sektor zu kultivieren, wie es in der Erläuterung zum Bericht heißt. Berlin belegt den dritten Platz in den Kategorien Marktgleichgewicht, Technologie und Konnektivität sowie Status als Weltstadt.
Amsterdam und Paris ebenfalls unter Top 5, Kopenhagen im Blick haben
Auf den Plätzen 4 und 5 in der europäischen Rangliste folgen Amsterdam und Paris. Zwar nicht ganz vorn im Ranking mit dabei, aber mit Potenzial vor allem in Sachen ESG: Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen wird als eine der Top-Städte aufgeführt, die man im Auge behalten sollte. Mit dem fünftgrößten prognostizierten BIP-Wachstum, angetrieben von der dienstleistungs- und exportorientierten Wirtschaft, werde die wirtschaftliche Stärke laut Allianz Real Estate auch durch das Bevölkerungswachstum unterstützt: Die Stadt sei eine von nur drei Städten mit einem erwarteten Bevölkerungswachstum von über 1% pro Jahr. Die Analysten bescheinigen Kopenhagen außerdem ein starkes Wachstum im Dienstleistungssektor. Zudem landet die dänische Hauptstadt im ESG-Ranking auf einem der vordern sechs Plätze.
„Da Covid-19 die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, dramatisch verändert und strukturelle Trends beschleunigt, wurden seit dem letzten Bericht im Jahr 2019 bedeutende methodische Änderungen vorgenommen, um ein neues Umfeld widerzuspiegeln. Das wachsende interne und externe ESG-Bewusstsein wird in der neuen ESG-Kategorie abgebildet, und die Kriterien für Technologie und Konnektivität sind ausgefeilter und haben eine höhere Gewichtung“, kommentiert Dr. Megan Walters. (tk)
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