Der ARAG Konzern hat sich 2021 noch einmal deutlich besser entwickelt als in den Vorjahren und erreicht schon jetzt die Wachstumsziele für 2022. So erwartet der Konzern zum Jahresende nach vorläufigen Zahlen ein Beitragsplus von 151 Mio. Euro bzw. 8,2%. Die Gesamtbeitragseinnahmen würden sich demnach auf 2,0 Mrd. Euro belaufen.
Dabei ist auch der deutsche Markt stark gewachsen. Das zeigt sich in einem Plus von 7,6%. Dabei vergrößert die ARAG auch ihren Kundenstamm: Bis Ende Oktober wurden per Saldo 80.000 zusätzliche neue Kunden in Deutschland hinzugewonnen.
Produktoffensive 2021
Vorstandsvorsitzender Dr. Renko Dirksen führt die Wachstumszahlen unter anderem auf eine Produktoffensive im ablaufenden Jahr zurück. Zuletzt wurden eine neue Privathaftpflicht- und eine neue Hausratversicherung eingeführt. Zudem wurde auch die Krankenhaus-Zusatzversicherung überarbeitet.
Schadenereignisse können dem Ergebnis wenig anhaben
Auf der anderen Seite konnten auch die Schadenereignisse der vergangenen Monate das Ergebnis der ARAG nicht trüben. Die Flutkatastrophe vom Juli hat die ARAG aufgrund ihres eher kleinen Hausrat- und Wohngebäudebestandes nur moderat getroffen und auch COVID-19-bedingte Schäden vor allem im Rechtsschutz waren 2021 stark rückläufig.
Stärker betroffen ist die ARAG Rechtschutz dagegen vom Abgasskandal. Dirksen teilte kürzlich vor Journalisten mit, dass insgesamt 33.000 Schäden gezählt werden und dass die ARAG bisher 50 Mio. Euro an Kunden ausbezahlt hat. Vorstand Hanno Petersen betonte aber auch, dass aufgrund der mittlerweile angeeigneten Expertise ARAG-Kunden häufiger vor Gericht gewinnen würden und damit auch anfallende Kosten gesenkt werden könnten.
So rechnet die ARAG für 2021 mit einem Ergebnis vor Steuern zwischen 80 und 85 Mio. Euro. Die Combined Ratio des Konzerns liegt bei 88,4%
Die Ergebnisse in den Kernsparten
Seit dem Verkauf der ARAG Leben im Jahr 2017 an die Frankfurter Leben konzentriert sich die ARAG auf die Bereiche Rechtsschutz und Krankenversicherung als Kernsparten. Dirksen bezeichnet diese klare Fokussierung als Basis für den heutigen Erfolg des Konzerns.
So stiegen die Beitragseinnahmen 2021 im Rechtsschutz, dem größten Konzern-Segment, um 7% auf 1,23 Mrd. Euro. Weltweit bedeutet dies wohl Rang eins unter den Rechtsschutzversicherern, in Deutschland ist die ARAG die Nummer drei der größten Rechtsschutzversicherer. Das Beitragsplus im deutschen Rechtsschutzgeschäft wird nach jetzigen Zahlen ein Beitragsplus von 6,6% erzielen.
Das wachstumsstärkste Segment in 2021 war jedoch wie in den Vorjahren die Krankenversicherung. Hier wird ein Beitragsplus von 11% erwartet. Dazu tragen insbesondere die Vollkostentarife als auch der neue MedKlinik-Tarif in der Krankenhaus-Zusatzversicherung bei. Der Beitragsanteil der Vollkostentarife beläuft sich auf 61%. (bh)
Bild: ARAG-Vorstandsvorsitzender Dr. Renko Dirksen, Quelle: ARAG
Source: ImmoCompact