Die deutsche-versicherungsboerse.de (dvb) hat eine neue Auflage ihres dvb-Makler-Audits „IT-Prozesse im Maklerunternehmen: Vertrieb, Administration, Technik“ präsentiert. Darin werden die technischen Anbindungen der Versicherer an die Maklerbüros beleuchtet. Hierzu wurden Versicherer nach ihren Services befragt, aber auch Maklerinnen und Makler um eine Einschätzung gebeten.

Versicherer haben vorgelegt, Makler hinken hinterher

Wie die Analyse zeigt, sind die BiPRO-Implementierungen in allen Gesellschaften weiter vorangeschritten. Der Blick geht dabei Richtung Maklerschaft. Die Vermittlerinnen und Vermittler als „Consumer“ sind jetzt am Zug, die prozessuale Unterstützung durch eine Anbindung aktiv zu nutzen. „Die Versicherer als Provider haben konsequent an den (BiPRO-)Prozessen gearbeitet und die Consumer sind deutlich ins Hintertreffen geraten. Wir sprechen weniger davon, ob und wie man Normen umsetzt, sondern mehr drüber, wie man die Makler zur Nutzung der Services bringt“, sagt Friedel Rohde, Geschäftsführer der dvb. Henning Plagemann, Mitglied des Beirats, ergänzt: „Eine Erkenntnis sowohl der Studie als auch unseres Versicherer-Workshops ist, das den Maklern die technische Kompetenz sowie die Erkenntnis der unternehmerischen Notwendigkeit von Automatisierung vermittelt werden muss, denn Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern Zukunftssicherung des unabhängigen Maklers.“

Nur jeder zehnte Makler will MVP wechseln – Anlass zur Sorge

Im Rahmen des Audits wurde die Vermittlerschaft um eine Eigeneinschätzung der technischen Kompetenz, der Nutzung von Automatisierungsregeln zur Verringerung des Verwaltungsaufwandes und um eine Bewertung der Versicherer-Services wie auch der genutzen Maklerverwaltungsprogramme (MVP) gebeten. Den Ergebnissen zufolge wollen 12,6% der befragten Makler ihr MVP-System wechseln, weil ihnen wichtige Funktionen fehlen. In diesem geringen Anteil sieht die dvb einen Grund zur Sorge: So wurden von den Befragten 42 verschiedene MVP-Systeme namentlich genannt. Laut dvb sei es unwahrscheinlich, dass alle diese Hersteller langfristig überleben. Einige Kommentare der Makler würden darauf schließen lassen, dass sich die Hersteller bereits im „Run-Off“ befinden und keine Aktualisierung ihrer Software mehr vornehmen. Das verhindere Automatisierung und stelle zunehmend auch ein Sicherheitsproblem dar. „Die Makler wären also gut beraten, ihre eingesetzten Systeme auf ihre Zukunftsfähigkeit zu überprüfen“, wie es in der Mitteilung zum Makler-Audit heißt. Die Frage sei aber, ob sich die Vermittlerschaft der zu überprüfenden Kriterien überhaupt bewusst sei.

Wie bleiben Vermittler in Sachen Serviceprozesse auf dem neuesten Stand?

Um sich über Weiterentwicklungen zu informieren, nutzen 40% der befragten Maklerinnen und Makler Schulungen des MVP-Herstellers. Mehr als 60 % gaben Medien und Veranstaltungen als Quelle an, um sich über Änderungen und Innovationen auf den neuesten Sand zu bringen. Auf Schulungen durch die Versicherer setzen knapp 15%.

Wie lässt sich also die Vermittlerschaft gezielt über Änderungen und Neuerungen in (BiPRO-)Serviceprozessen informieren? „44% der Makler schätzen den persönlichen Austausch und nehmen gerne praktische Erfahrungen von Kollegen auf. Ich halte es nicht für einen Widerspruch, wenn ich den regionalen Makleraustausch vor Ort als Wegbereiter der Digitalisierung bezeichne“, fasst Rohde den Bedarf der Makler zusammen.

Die Vermittlerschaft wurde auch zu ihrer Bereitschaft befragt, sich an vorgegebene Prozesse im MVP-System anzupassen: 69,5% der Maklerinnen und Makler sind dazu bereit. „Diese Frage war uns im Hinblick auf die Automatisierung besonders wichtig, denn nach der Digitalisierung des Maklerbüros kommt die Automatisierung. Erst damit werden Verwaltungstätigkeiten vom Menschen auf die Maschine verlagert und der Makler entlastet“, so Rohde weiter.

Die Versicherer mit der besten technischen Maklerunterstützung

Im Zuge des Audits wurden abermals die Gesellschaften mit der besten technischen Makler-Unterstützung in drei Klassen gekürt. Die Kriterien hat wie jedes Jahr ein Beirat neu bestimmt, um den geänderten Anforderungen der Makler an die Unterstützungsleistungen und dem Umsetzungsgrad gerecht zu werden. Einen Award in Gold gab es erneut für den VOLKSWOHL BUND, der sich den 1. Rang in diesem Jahr mit der Gothaer teilt. Eine Auszeichnung in Silber erhielten die Barmenia, die Alte Leipziger und die Stuttgarter. In der Kategorie Bronze wurden die Rhion, die NÜRNBERGER, die Itzehoer, die WWK und die Allianz prämiert. (tk)

Source: ImmoCompact