Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Schadensbilanz infolge der katastrophalen Starkregenereignisse an Ahr, Erft und weiteren Regionen Deutschlands erneut nach oben korrigiert.
Mittlerweile geht der Verband von versicherten Schäden in Höhe von etwa 8,5 Mrd. aus. Allein 7,7 Mrd. Euro entfallen auf davon auf Sachschäden, die übrigen 450 Mio. Euro auf Kfz-Schäden. Zuletzt lag die Schadensschätzung noch bei rund 7 Mrd. Euro, wie AssCompact berichtete.
Etwas mehr als 40% der Schäden bereits ausgezahlt
Weiter sind nach GDV-Angaben mittlerweile bereits rund 42% der versicherten Schäden ausgezahlt. „An unsere Kunden wurden bereits über 3 Mrd. Euro ausgezahlt, um die Schäden an Hausrat, Wohngebäuden, Betrieben und Fahrzeugen zu beheben“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, in Berlin. Alle Schäden könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht beglichen sein. “Die Versicherer zahlen nicht pauschal eine Summe aus, sie bezahlen ganz konkret den Wiederaufbau eines Gebäudes“, sagte Asmussen. Das geschehe so zügig wie möglich. „Aber bis alle stark geschädigten Gebäude wieder aufgebaut sind, dauert es noch. Und erst dann sind alle Mittel geflossen”, sagte Asmussen. Zudem machte der GDV-Spitzenfunktionär einmal mehr deutlich, dass sich die Betroffenen darauf verlassen könnten, dass die Versicherer bestehende Ansprüche erfüllen: „Glauben Sie nicht den Gerüchten in den sozialen Medien. Die Versicherungswirtschaft nimmt ihre Verpflichtungen sehr ernst.“ Von den bislang ausgezahlten Leistungen erhielten Betroffene in Nordrhein-Westfalen über 1,7 Mrd. Euro. Auf Versicherungskunden in Rheinland-Pfalz entfielen rund 950 Mio. Euro, während die übrigen 350 Mio. Euro vor allem in Bayern und Sachsen ausgezahlt wurden. Bei der bislang folgenschwersten Naturkatastrophe in Deutschland starben mehr als 180 Menschen.
Verpasste Chance für präventive Hochwasservorsorge
Laut Asmussen hat die Versicherungswirtschaft in den vergangenen Wochen und Monaten große Anstrengungen unternommen, um den Wiederaufbau der zerstörten Landstriche voranzutreiben und die Betroffenen zu unterstützen. „Es ist verständlich, dass die Menschen so schnell wie möglich wieder in ihre Häuser und in ein normales Leben zurückkehren wollen“, sagte der GDV-Hauptgeschäftsführer. „Von der öffentlichen Hand hätten wir uns aber klare Aussagen gewünscht, an welche behördlichen Präventionsauflagen der Wiederaufbau geknüpft ist“, so Asmussen. „Das betrifft vor allem das Ahrtal. Stattdessen ist in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass man mit den von der Landesregierung neu berechneten Gefahrenkarten für künftige Katastrophen hinreichend vorgesorgt hat. Das ist eine verpasste Chance für eine bessere Hochwasservorsorge.“ (as)
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Source: ImmoCompact