Die Nachfrage nach Wertpapierprodukten wächst 2021 rasant, wie AssCompact bereits berichtete. Nach Angaben des Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) spiegelt sich diese Dynamik in beeindruckender Weise auch in der Fondsstatistik der ersten drei Quartale 2021 wider. Bis Ende September erzielte die deutsche Fondsbranche nach BVI-Angaben Zuflüsse in Höhe von 167,9 Mrd. Euro. Damit steuert die Branche auf ein Rekordjahr zu. Bisher gilt 2015 als bestes Absatzjahr, als den Fondsgesellschaften von Anfang Januar bis Ende Dezember 186,6 Mrd. Euro zugeflossen waren. Offene Publikumsfonds übertreffen beim Neugeschäft in diesem Jahr mit 85,9 Mrd. Euro bereits ihre Rekordmarke aus 2000. Damals erzielten sie nach BVI-Angaben von Anfang Januar bis Ende Dezember Zuflüsse von 74,6 Mrd. Euro. Offenen Spezialfonds flossen aktuell 79,9 Mrd. Euro zu und geschlossenen Fonds 4,4 Mrd. Euro. Das Neugeschäft der Fondsbranche entspricht damit über 4% des verwalteten Gesamtvermögens zu Beginn des Jahres (3.852 Mrd. Euro). Ende September war bei den Fondsgesellschaften ein Vermögen von 4.183 Mrd. Euro investiert.

Aktienfonds bei Anlegern besonders beliebt

Bei den offenen Publikumsfonds sind Aktienfonds der Absatztreiber. Ihnen flossen 42,9 Mrd. Euro zu. Davon entfallen 25,2 Mrd. Euro auf aktiv gemanagte Fonds und 17,7 Mrd. Euro auf Aktien-ETFs. Bei den Anlageschwerpunkten dominieren Fonds, die weltweit investieren (21,7 Mrd. Euro). Aktienfonds verwalteten Ende September insgesamt ein Vermögen von 586 Mrd. Euro. Das sind 28% mehr als zu Jahresbeginn (459 Mrd. Euro).

 

 

Mischfonds stehen mit Zuflüssen von 29,6 Mrd. Euro auf Platz 2 der Absatzliste. Davon entfallen 16,4 Mrd. Euro auf Fonds, die zu gleichen Teilen in Aktien und Anleihen investieren. Mischfonds mit Schwerpunkt auf Aktien oder Anleihen flossen jeweils 6,6 Mrd. Euro zu. Insgesamt verwalten Mischfonds ein Vermögen von 379 Mrd. Euro. Rentenfonds flossen 6,7 Mrd. Euro zu. Die Hälfte des Neugeschäfts stammt von Fonds mit Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen. Diese Fondsgruppe hat zur Jahresmitte die Rentenfonds, die überwiegend in Euro-Anleihen mit kurzer Restlaufzeit investieren, als volumengrößte Gruppe abgelöst. Auf Unternehmensanleihenfonds entfällt Ende September ein Vermögen von 46 Mrd. Euro. Das ist etwa ein Fünftel des Vermögens aller Rentenfonds in Höhe von 229 Mrd. Euro.

Insgesamt 13% des Fondsvermögens in nachhaltigen Produkten

Nachhaltige Fonds verzeichneten bis Ende September Zuflüsse von 41,6 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil von 25% am Neugeschäft der Fondsbranche insgesamt. Als nachhaltig gelten die von den Mitgliedern als Artikel-8-Fonds (Fonds mit Nachhaltigkeitsstrategie) und Artikel-9-Fonds (Fonds, die zu Nachhaltigkeitszielen beitragen) klassifizierten Produkte gemäß der am 10. März 2021 in Kraft getretenen EU-Offenlegungsverordnung. Beim Neugeschäft dominieren nachhaltige Publikumsfonds mit 38,8 Mrd. Euro. Die nachhaltigen Produkte steuern somit 45% der Zuflüsse von Publikumsfonds insgesamt bei. Die Branche verwaltete Ende September insgesamt 452 Mrd. Euro in nachhaltigen Fonds. Davon entfallen 339 Mrd. Euro auf Publikumsfonds und 113 Mrd. Euro auf Spezialfonds.

Immobilienfonds bauen Deutschland-Anteil aus

Das verwaltete Netto-Vermögen der Immobilienfonds ist in den letzten zwölf Monaten um 12% von 238 Mrd. Euro (Ende September 2020) auf 267 Mrd gewachsen. Eine Auswertung der offenen Immobilienfonds zeigt, dass sie in den letzten zehn Jahren ihren Schwerpunkt auf Immobilien in Deutschland ausgebaut haben. Bei Publikumsfonds stieg dabei der Anteil – gemessen an den Verkehrswerten – von 30% auf 38%. Besonders stark ist der Anteil von US-Immobilien in Publikumsfonds gewachsen. Er hat sich auf 8% verdoppelt. Verringert hingegen haben sich die Anteile von Immobilien in Frankreich. (as)

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Source: ImmoCompact