In vielen deutschen Haushalten bleibt die wirtschaftliche Lage in der aktuellen Situation angespannt, wie die neue repräsentative Verbraucher-Umfrage der Schufa zeigt, die im Oktober 2023 durchgeführt wurde. Bei vielen seien demnach die Rücklagen aufgebraucht und der Anteil der Menschen, die nach eigenen Angaben Schwierigkeiten haben, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, sei angestiegen.
Immer weniger Menschen verfügen über Rücklagen
Etwas mehr als die Hälfte (55%) der Deutschen gibt an, seit Jahresbeginn 2023 über weniger Einkommen zu verfügen und jeder Zweite (52%) hat in den letzten sechs Monaten auf Ersparnisse zurückgreifen müssen. Doch in immer mehr Haushalten, nämlich 20%, sind die Rücklagen aufgebraucht. Bei der im Februar 2023 durchgeführten Umfrage waren es noch 14%, so die Schufa in der Mitteilung zur Umfrage.
Genügend Rücklagen hat nur jeder fünfte Haushalt (21%). Knapp jeder dritte (31%) verfügt zwar noch über Rücklagen, fürchtet aber, dass diese in naher Zukunft nicht ausreichen werden. Besonders schwierig gestaltet sich, so die Schufa, die Situation in den unteren Einkommensgruppen (unter 2.000 Euro). Denn dort geben nur 11% der Befragten an, über genügend Rücklagen zu verfügen. 37% haben keinerlei finanzielle Reserven und 23% haben diese bereits aufgebraucht.
Dabei fällt es vor allem Haushalten mit einem Einkommen von weniger als 2.000 Euro immer schwerer, Geld auf die Seite zu legen. Waren es in dieser Gruppe im Februar 2023 noch 26%, die keine Möglichkeit hatten, etwas zu sparen, sind es nun 33%.
Jeder Fünfte leiht sich Geld bei Freunden oder Verwandten
Dass das Geld knapper wird, zeigt sich auch im Zahlungsverhalten. Immer mehr Menschen haben laut der Umfrage nach eigenen Angaben Schwierigkeiten, ihren Zahlungen nachzukommen. Jeder Dritte (32%) hat in den vergangenen sechs Monaten die Zahlungen von Rechnungen bis zur Zahlungsfrist oder darüber hinaus hinausgezögert. Im Frühjahr waren es 27%. Um finanzielle Engpässe zu überwinden, hat sich jeder Fünfte (20%) Geld bei Verwandten oder Freunden geliehen, ebenso viele haben staatliche Hilfe in Anspruch genommen. Im Februar 2023 waren es jeweils 14%. Zudem sagen 74% der Befragten, dass sie derzeit beim Einkaufen und Shoppen ganz bewusst weniger Geld ausgeben.
Zukunftsängste in mittleren Einkommensgruppen gestiegen
Knapp zwei Drittel der Deutschen (65%) blicken auch weiterhin sorgenvoll in die Zukunft (Februar 2023: 63%). Die Zukunftsangst ist besonders in den mittleren Einkommensgruppen (2.000 bis 4.000 Euro) angestiegen. 66% der Menschen in dieser Einkommensklasse haben Angst vor der Zukunft – im Februar 2023 waren es noch 58%. In den unteren Einkommensklassen (unter 2.000 Euro) ist der Anteil der besorgten Menschen mit 73% nach wie vor sehr hoch (Februar 2023: 77%). Aber auch in der Gruppe derer, die über ein höheres Einkommen verfügen (über 4.000 Euro), schaut jeder Zweite (49%) der Zukunft mit Sorge entgegen (Februar 2023: 47%).
Angst vor Arbeitslosigkeit hat zugenommen
Zu den größten Sorgen der Menschen in Deutschland zählen nach wie vor Preissteigerungen bei Energiekosten (74%) sowie Preissteigerungen insgesamt (73%). 72% der Befragten befürchten, dass diese Preissteigerungen den Wohlstand in Deutschland gefährden könnten, so die Ergebnisse der Umfrage. Leicht gestiegen ist die Angst vor einer Wirtschaftskrise (65%; Februar 2023: 61%) und am stärksten gestiegen ist die Angst vor Arbeitslosigkeit (44%; Februar 2023: 37%). (mki)
Über die Umfrage
Die NORDLIGHT research GmbH hat im Auftrag der SCHUFA Holding AG vom 09.10. bis 18.10.2023 im Rahmen eines Online-Panels eine bevölkerungsrepräsentative quantitative Erhebung durchgeführt (n=1.000). Die SCHUFA Holding AG führt diese Verbraucher-Umfragen seit September 2020 mehrmals pro Jahr durch.
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Source: ImmoCompact